GfM-Jahrestagung 2016 Mainz

BEITRÄGE ZUM XVI. INTERNATIONALEN KONGRESS DER GESELLSCHAFT FÜR MUSIKFORSCHUNG 2016
14. bis 17. September 2016, Mainz

Herausgeber: Gabriele Buschmeier und Klaus Pietschmann
Redaktion: Stephan Münch, Katharina Wolf und Nicole Kähler

Das Beitragsarchiv fasst die Referate der meisten Symposien zusammen, die im Rahmen des XVI. Internationalen Kongresses der Gesellschaft für Musikforschung 2016 in Mainz stattfanden. Unter dem Motto „Wege der Musikwissenschaft“ war es das Anliegen des Kongresses, zu einer Standortbestimmung anzuregen, die ebenso das Herkommen aktueller Themenfelder und Fragestellungen in den Blick nimmt wie Optionen ihrer Weiterführung in der Zukunft diskutiert. Behandelt wurden Fragen der Fachgeschichte, zur Musikwissenschaft im Kontext der Digital Humanities und viele andere mehr.

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»WEGE DER MUSIKWISSENSCHAFT«


Gabriele Buschmeier, Klaus Pietschmann
Einführung

HAUPTSYMPOSIEN

Musikwissenschaftliche Editionen in Deutschland, 1930–1960

Gabriele Buschmeier, Albrecht Riethmüller
Einführung

Peter Wollny
Neue Bach-Ausgabe

Lars Klingberg
Die Entwicklung der Hallischen Händel-Ausgabe von einer praktischen „Volksausgabe“ zur Kritischen Gesamtausgabe

Christoph Großpietsch, Ulrich Leisinger
Aspekte der Mozart-Edition zwischen 1930 und 1960

Armin Raab
Ein Österreicher in Köln. Zur Vorgeschichte von Joseph Haydn Werke

Christine Siegert
Das Beethoven-Archiv und seine Gesamtausgabe: Konzepte und Projekte 1927 bis 1961

Analyse und Aufklärung, »Public History« und Vermarktung. Methodologie, Ideologie und gesellschaftliche Orientierung der Musikwissenschaft in (und zu) Nordeuropa nach 1945

Tomi Mäkelä
Dem Symposium zum Geleit. Nordeuropäische Musikforschung zwischen Ideen, Ikonen und Aufklärung

Michael Custodis
Blinde Flecken. Grundzüge der norwegischen Musikhistoriografie nach 1945

Arnulf Mattes
Geschichtsschreibung und nationales Kulturerbe: Zur Griegforschung in Norwegen

Yvonne Wasserloos
Niels W. Gade als Ikone des Nordens? Deutsch-dänische Rezeptions- und Marketingmuster nach 1967

Lars Berglund
Swedish Monuments of Music and Questions of National Profiling

Markus Mantere
From World Exhibitions to Sunrise Avenue: A Short History of Music Exportation and Research in Finland

Florian Schuck
Traditionalist Thought in British Music: Robert Simpson’s Promotion of Nielsen and Sibelius

Daniel M. Grimley
Austerity Symphonies: Carl Nielsen and the Politics of British Music Criticism, 1945–1955

Wege des Faches – Wege der Forschung?

Klaus Pietschmann
Einführung

Laurenz Lütteken
Weltsprache Musik? Selbstverständnis und Geltungsanspruch der ersten MGG

Anna Maria Busse Berger
Mittelalterliche Mündlichkeit und Schriftlichkeit in der historischen Musikwissenschaft

Christoph Wolff
Bach- und Händelforschung zwischen Ost und West

Thomas Schipperges
(Kirchen-)Musikforschung im Spannungsfeld der beiden großen Konfessionen in Deutschland?

Albrecht Riethmüller
Response I

Ulrich Konrad
Die Musik der Klassik und Romantik als Forschungsgegenstand in der deutschen Musikwissenschaft nach 1945. Das »Forschungsunternehmen 19. Jahrhundert« der Fritz Thyssen Stiftung. Eine Skizze

Friedrich Geiger
Die Musikgeschichte Italiens als Gegenstand der deutschen Nachkriegsmusikforschung

Dörte Schmidt
Musikwissenschaft in West-Deutschland zwischen Vergangenheitspolitik und Internationalisierung. Über die Bedingungen der Remigration von Personen, Werken und Ideen und die Entwicklung der Disziplin

Wolfgang Auhagen
Musikanschauung und Methodenkritik: Protagonisten und Konzepte der Systematischen Musikwissenschaft nach 1945

Ralf Martin Jäger
Fernziel Popularmusikforschung? Zur Neuausrichtung der „musikalischen Volkskunde“ und „vergleichenden Musikwissenschaft“

Pamela Potter
Response II

Musikwissenschaft und Biographik: Narrative, Akteure, Medien

Fabian Kolb, Melanie Unseld, Gesa zur Nieden
Zur Einführung

Melanie Unseld
Der blinde Fleck der Fachgeschichte? Biographik und Musikwissenschaft

Thomas Etzemüller
Wer konstruiert die Biographie? Über die Rolle von Autoren, Lesern, Quellen, Texten – und des Biographierten

Fabian Kolb
In librum vitae
Konzepte, Motive und Präsentationsweisen musikbezogener Biographien in der Frühen Neuzeit

Inga Mai Groote
Leben, wie es im Buche steht
Frühneuzeitliche Musikalien mit Benutzungsspuren als biographische Quelle

Joachim Kremer
Mit den »subjecta mirabilia« gegen die musikalische »Barbarie«
Matthesons Begründung der Musikerbiographik im Wissenschaftssystem zwischen 1713 und 1740

Wolfgang Fuhrmann, Oliver Wiener
Biographie als Musikwissenschaft um 1800: Zuspitzung zur Physiognomie und Generalisierung zu Epochenmachern

Gesa Finke | Anna Langenbruch
Biographik zwischen Humanismus und Geschichtstheorie
Paul Bekker und Alfred Einstein im Dialog

Tobias Robert Klein
Carl Dahlhaus und die musikalische Biographik als Zerfallsgeschichte. Positionen und Perspektiven

Annegret Fauser
Nationale Narrative in der Biographik
Ein transnationaler Zugang

Stefan Drees
Biographische Zugriffe auf die Gegenwart
Zum Problem der Auseinandersetzung mit der Biographie zeitgenössischer Komponisten

Gesa zur Nieden
Biographik und zeitgenössische Musikrezeption
Das Beispiel Richard Wagner

Zum kompositorischen Schreiben und Weben bei Max Reger – Quellen kompositorischen Schaffens im Diskurs

Fabian Czolbe
Einführung

Fabian Czolbe
Vom Werken und Werden in Max Regers Beethoven-Variationen op. 86

Stefanie Steiner-Grage
»… und damit auch einen ganz neuen Stil …« – Zu den Entwürfen von Max Regers Violinsonate c-Moll op. 139

Ulrich Krämer
Schönbergs Werkstatt: Wege einer zukünftigen Schönberg-Forschung

Bernhard R. Appel
Beethovens Werkstatt. Genetische Textkritik und Digitale Musikedition

Wie lerne ich hören, wozu und warum? Zur Erprobungsphase des Forschungsprojekts Sparkling Ears

Ute Jung-Kaiser, Katharina Schilling-Sandvoß
Statt eines Vorwortes

Ute Jung-Kaiser
Besser hören – wozu und warum?

Peter W. Schatt
Positionen der Hörerziehung im 20. und 21. Jahrhundert

Marion Saxer, Sarah Mauksch, Leonie Storz
Hör-Sondierungen. Zum Hörverhalten von Studienanfängern der Musikwissenschaft

Sarah-Lisa Beier und Elena Gaponenko
Sparkling Ears for Music and Film. Arbeit mit Studierenden der Musikakademien in Wiesbaden und Frankfurt

Ernst August Klötzke
»Kompetentes Hören« – (m)ein Unterrichtsmodell für Lehramtsstudierende

Katharina Schilling-Sandvoß
Musikhören im Alltag – selbstbestimmt? Arbeit mit Studierenden des Lehramts Grundschule und Sekundarstufe I

Sonja-Maria Welsch
Sparkling Ears for Opera – Neue Wege des nachhaltigen Musikerlebens. Ein Forschungsprojekt der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe

Brigitte Vedder
»Musikverliebt«? – Untersuchungen zum Musikhören in der Klasse 6

Stephan Diedrich und Bianca Nassauer
»Einfach nur« Musik hören – das kann doch nicht so schwer sein, oder? Eine Umfrage zum Musikhören unter Gymnasialschülern der Sekundarstufe I

Claudia Breitfeld und Daniela Smarandescu
»Hör-Arbeit« in der gymnasialen Oberstufe

Max Gaertner
Instrumentalpädagogik und Neue Medien. Empirische Arbeit im Percussion-Ensemble

Volker Bernius
Zuhören lernen durch »Hörenmachen«. Projekte der Stiftung Zuhören

Stand und Perspektiven musikwissenschaftlicher Digital Humanities-Projekte

Berthold Over und Torsten Roeder
Einleitung

Stefanie Acquavella-Rauch
(Musik)Edition im ›digitalen‹ Zeitalter – Versuch einer Verortung konzeptioneller und struktureller Veränderungen

Martin Albrecht-Hohmaier
Eine Chance für den Werkbegriff? Werk und Werkfassungen in der digitalen Ausgabe des Sarti-Projekts

Margret Jestremski und Torsten Roeder
Richard Wagner Schriften (RWS): Hybridedition und hybrides Edieren

Joachim Veit
Ungeahnte Metamorphosen? Zu den Folgen genuin digitaler Musikeditionen

Norbert Dubowy
Bereitstellung und Nutzung von Daten in der Digitalen Mozart Edition

Stefan Dumont
Musikerbriefe vernetzen

Elisabeth Klein
Big Data in den Geisteswissenschaften? Ansätze und Perspektiven zur Bewältigung großer Datenmengen

Sophie Fetthauer
Aufwand und Nutzen digitaler Methoden aus der Perspektive eines Langzeitprojektes: Das Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit

Anna Neovesky
… und was machen wir nun mit den Daten? Nutzungsszenarien und deren Voraussetzungen am Beispiel von Akademievorhaben

Jürgen Diet
Vernetzung und Langzeitarchivierung von digitalen musikwissenschaftlichen Forschungsdaten im WWW

Berthold Over und Torsten Roeder
Diskussionsforum Digitale Musikwissenschaft: Protokoll

Fachgeschichte in der Lehre

Sebastian Bolz, Alexander Lotzow, Jörg Rothkamm
Die Fachgeschichte der Musikwissenschaft in der akademischen Lehre. Projekte und Praxis in standortübergreifender Perspektive

Alexander Lotzow, Mareike Jordt, Erko Petersen, Yvonne Schink, Meike Voskuhl und Claus Woschenko
Die Kieler Musikwissenschaft unter Friedrich Blume: Selbst- und Fremdbilder

Sebastian Bolz
Akademische Lehre und Fachgeschichte. Historische und aktuelle Perspektiven aus der Musikwissenschaft

Patrick Dziurla
Musikwissenschaft im Radio: Thrasybulos Georgiades’ Vorträge im Bayerischen und Süddeutschen Rundfunk. Ein Werkstattbericht zum Thema Musikwissenschaft und Öffentlichkeit

Jörg Rothkamm
Die Fachgeschichte der Musikwissenschaft als Gegenstand der Lehre an der Eberhard Karls Universität Tübingen

Marcel Martínez
»Eine deutsche Frage«. Higini Anglès als Mittler im Umfeld des III. Kongresses der Internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft in Barcelona 1936

Jonathan Schilling
Helmuth Osthoff und die Musikwissenschaft in Frankfurt am Main 1945–1955

Anne-Marie Metzger
Das SSG »Musikwissenschaft« an der Bayerischen Staatsbibliothek. Einblicke in Grundsätze, Entstehung und Aufbau 1949-1955

Virtualitäten des Barock. Deleuze und die musikalische Analyse

Birger Petersen und Benjamin Sprick
Einführung

Birger Petersen
Deleuze liest Leibniz: Musiktheorie und Monade

Jan Philipp Sprick
Musikalische Harmonie als Monade? – Überlegungen zum Harmonieverständnis bei Gilles Deleuze und Jean-Philippe Rameau

Benjamin Sprick
Melodie vs. Harmonie

Andreas Münzmay
Virtualitäten der Opéra comique und XML-Code als ›Teleskop‹

Gaja von Sychowski
»Die Falte« rahmen? – »Ontologie« und »Virtualität« als terminologische Perspektiven auf Deleuzes »Le Pli«

 

Wider den Fetisch der Partitur. Hörprobleme serieller und post-serieller Musik

Susanne Kogler / Martin Zenck
Wider den Fetisch der Partitur. Hörprobleme serieller und post-serieller Musik (Einführung)

I. Hören – Zuhören – Überhören – Weghören

Susanne Kogler
Vom ordnenden Gehorsam und der Freisetzung destruktiver Energie – Thesen zur Bedeutung des Hörens heute

Dieter Mersch
Von der Arbeit des Hörens

Manos Tsangaris
Hören, GlutKern, Modulation

II. Hören und Spielen serieller Musik am Modell von Boulez’ »Polyphonie X« und Karlheinz Stockhausens »Klavierstück I«

Martin Zenck
Zur Dialektik von auditiver, performativer und textueller Analyse: Pierre Boulez’ »Polyphonie X« (1951) mit grundlegenden Reflexionen über das Hören

Christian Utz
Zum performativem Hören serieller Musik. Analyse und Aufführung von Pierre Boulez’ »Structures Ia« (1951) und »Polyphonie X« (1951)

Volker Rülke
Aporien des Hörens in Boulez’ »Polyphonie X« von 1951

Simon Tönies
Interpretation als Kritik ‑ Pierre Boulez’ »Polyphonie X« im Spiegel der Aufnahmen

Oliver Wiener
Was wollen wir hören? Stockhausens »Klavierstücke I–IV« nach sechs Dezennien

III. Hören, Spielen und Analysieren der Musik von Mark Andre

Tobias Schick
Mimesis ans Verschwinden. Zu »kar« für Streichorchester (2008/09) von Mark Andre

Pavlos Antoniadis
Verkörperung des inneren Hörens in Mark Andres Klavierkomposition »Contrapunctus«

IV. Hören im intermedialen Diskurs

Cristina Scuderi
Konzertsaal oder Museum? Über das Hören und den performativen Zusammenhang von Geste und Bild in der Musik Giuseppe Chiaris

Monika Voithofer
(Hör)-Disparitäten in der zeitgenössischen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts

Saskia Jaszoltowski
Zur audiovisuellen Analyse von Musik im Film