Oliver Wiener

Was wollen wir hören? Stockhausens Klavierstücke I–IV nach sechs Dezennien

Beitrag zum Internationalen Kongress der Gesellschaft für Musikforschung, Mainz 2016 – »Wege der Musikwissenschaft«


Hört man Stockhausens berühmt gewordenen Radiovortrag von 1955 zum hörenden Mitvollzug seines Klavierstücks I, in dem das drei Jahre zuvor entstandene Teilwerk im Sinne der neu definierten »Gruppenkomposition« gedeutet wird, kann einem zweierlei bewusst werden, nämlich dass es diese Form der Präsentation eines möglichen Hörprozesses heute nicht mehr gibt, auch nicht mehr die Praxis der Höranalysen, wie beispielsweise der hermeneutischen »Music Appreciation Records« (des »Book of the Month Club«), von deren emphatischem Ton sich die trockenen Erläuterungen Stockhausens so deutlich abheben. Es wird einem ferner klar, dass man die (publizierten) Versuche zu Höranleitungen für Neue Musik geradezu an den Fingern abzählen kann. Gibt es diesem erst einmal ohne gesicherte Datenbasis vermuteten Befund zufolge aktuell kein Bedürfnis solcher auditiven Kommentierung mehr?

Format · Aufsatz

URN · urn:nbn:de:101:1-201801241898

Publikationsort · Schott Campus, Mainz 2017

Zitation · Oliver Wiener: »Was wollen wir hören? Stockhausens Klavierstücke I–IV nach sechs Dezennien«, in: Symposiumsbericht »Wider den Fetisch der Partitur. Hörprobleme serieller und post-serieller Musik«, hrsg. von Susanne Kogler und Martin Zenck (=Beitragsarchiv des Internationalen Kongresses der Gesellschaft für Musikforschung, Mainz 2016 – »Wege der Musikwissenschaft«, hrsg. von Gabriele Buschmeier und Klaus Pietschmann [https://schott-campus.com/gfm-jahrestagung-2016]), Mainz 2017 [Schott Campus, urn:nbn:de:101:1-201801241898].


Das Beitragsarchiv fasst Referate und Posterpräsentationen des XVI. Internationalen Kongresses der Gesellschaft für Musikforschung 2016 in Mainz zusammen. Die Tagung stand unter dem Titel »Wege der Musikwissenschaft«.

Beitragsarchiv des Internationalen Kongresses der Gesellschaft für Musikforschung, Mainz 2016