Aufführungspraxis

Pavlos Antoniadis

Verkörperung des inneren Hörens in Mark Andres Klavierkomposition »Contrapunctus«

Beitrag zum Internationalen Kongress der Gesellschaft für Musikforschung, Mainz 2016 – »Wege der Musikwissenschaft«

Der vorliegende Beitrag zeigt, wie die Verkörperung des Interpreten semantische »Zwischenräume« im Werk Mark Andres eröffnet.

Frederik Knop

Retrospektiven

Die letzten Kompositionen György Ligetis († 2006) finden bislang weder in der musikwissenschaftlichen Forschung noch in der internationalen Aufführungspraxis nennenswerte Beachtung.

Volker Timmermann, Freia Hoffmann

Im Spannungsfeld von »privat« und »öffentlich«. Musikalische Salons im deutschsprachigen Raum und in Paris

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

In der Literatur zum Thema »Salon« ist vielfach ausgeführt worden, dass eine einseitige Zuordnung zur öffentlichen oder privaten Sphäre nicht sachdienlich sei. Andreas Ballstaedt nennt den Salon eine »halböffentliche Institution«,(1) Joachim Eibach beschreibt ihn als das »Öffentliche im Privaten«,(2) Peter Seiberts einschlägiger Artikel im Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft verortet ihn am »Schnittpunkt von Öffentlichkeit und Privatheit«.(3) Wir bieten einen Beitrag an, der aus Forschungen zur Geschichte der Instrumentalistin hervorgegangen ist, und zwar unter dem Gesichtspunkt ihrer Professionalisierungsmöglichkeiten. Wir nehmen eine Gegenüberstellung unter fünf Gesichtspunkten vor, die uns als Kriterien – auch für die weitere Theoriebildung – aufschlussreich zu sein scheinen.

Laure Spaltenstein

Berlin 1830, Wien 1870, München 1910

Eine Begriffsgeschichte musikalischer Aufführung im 19. Jahrhundert

Wie haben im 19. Jahrhundert Konzertbesucher das flüchtige Ereignis der musikalischen Aufführung begriffen? Die Vielfalt der benutzten Termini – u. a. ›Aufführung‹, ›Ausführung‹, ›Exekution‹, ›Vortrag‹, ›Wiedergabe‹, ›Reproduktion‹, ›Interpretation‹ – zeugt von dem Streben, das Phänomen des Musikmachens je nach Aufführungskontext und Klangergebnis differenziert zu beschreiben. In den drei zeitlich wie örtlich fokussierten Situationen des Konzertlebens Berlin um 1830, Wien um 1870 und München um 1910 werden die Begriffe aufgrund eines umfangreichen Quellenkorpus rekonstruiert, das nicht nur Vortragslehren und Enzyklopädien, sondern vor allem Konzertberichte in Musikzeitschriften und Tageszeitungen berücksichtigt.

Concerto Köln

Am Scheideweg? – Gesprächsreihe zu Perspektiven der Alte-Musik-Bewegung

Teil 4: Alte Musik im Konzertleben – Massenkonformität und Exotentum. Außenseiter oder Mainstream?

Seit ihren Anfängen im 19. Jahrhundert steht die »Historische Aufführungspraxis« im Spannungsfeld von Wiederentdeckung und Protest. War sie mit ihren Ideen und Methoden lange Zeit ein Außenseiter im klassischen Musikleben, ist sie heute im Kulturleben akzeptiert. Was bedeutet das für ihre Zukunft? – Teil 4

Angela Lohri

Kombinationstöne und Tartinis »terzo suono«

1714 entdeckt der italienische Geiger und Komponist Giuseppe Tartini, dass beim Spielen von Zweiklängen auf seiner Geige ein dritter Ton (»terzo suono«) erklingt. Tartinis Untersuchungen bringen die Bedeutung dieses akustischen Phänomens in der Musiktheorie und Harmonielehre, der Instrumentalpraxis und insbesondere für die Intonation zum Ausdruck. Angela Lohri zeigt mit ihrer Studie, wie Tartinis »terzo suono« im Lichte des damaligen und heutigen Forschungsstands verstanden werden kann.

Juliane Pöche

»Tausend himmlische Singer« und der ›rote Faden der Verurteilung‹. Instrumentale und Besetzungs-Konzeption in den Passionen Thomas Selles

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Thomas Selle, der 1641 das Amt des Johanneumskantors in Hamburg und damit das zentrale Amt im norddeutschen Musikleben antrat, ist mit seinen rund 340 überlieferten Werken eine bedeutende Figur in der Musikgeschichte des 17. Jahrhunderts. Erkennbar ist dies auch und ganz besonders in seinen Beiträgen zur Geschichte der Passionsvertonung …

Thomas Glaser

Zu René Leibowitz’ Auseinandersetzung mit Rudolf Kolischs Aufsatz »Tempo and Character in Beethoven’s Music«

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Während René Leibowitz’ Hauptschriften der 1940er Jahre zur Wiener Schule um Arnold Schönberg Eingang in die Fachforschung gefunden haben und Leibowitz’ Stellung innerhalb der europäischen musikalischen Avantgarde bis Anfang der 1960er Jahre aufgearbeitet wurde, harren seine Publikationen zum Themenfeld musikalische Interpretation ebenso wie die von ihm geleiteten musikalischen Produktionen bisher einer ausführlichen Untersuchung …

Benedikt Schubert

Ars combinatoria und Affekt. Überlegungen zu der Kantate »Wer weiß, wie nahe mir mein Ende« (BWV 27)

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Die Kantate BWV 27 wurde von Johann Sebastian Bach erstmals am 6. Oktober 1726 in Leipzig aufgeführt und ist eine Kantate zum 16. Sonntag nach Trinitatis. An diesem Sonntag im Kirchenjahr wurde das Evangelium der Wiederauferweckung des Jünglings zu Nain (Lk 7,11–17) verlesen. Alle Kantaten, welche Bach zu diesem Sonntag vertonte (BWV 8, 27, 95, 161), thematisieren den Umgang des Christen mit seinem zeitlichen Ende …

Christian Breternitz

Die Sammlung historischer Musikinstrumente am Landesmuseum Württemberg

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Die Sammlung historischer Musikinstrumente des Landesmuseums Württemberg nimmt vor allem hinsichtlich ihrer Tasteninstrumente einen herausragenden Stellenwert innerhalb der deutschen und europäischen Museumslandschaft ein. Doch auch in anderen Instrumentengruppen finden sich teils seltene Exemplare, die bis ins ausgehende 16. Jahrhundert bzw. beginnende 17. Jahrhundert zurückreichen …