Komponistenschwerpunkt

Marios Joannou Elia

The Concept of Polymediality

Literary Sources as an Inherent Polymedial Element of Music

During the composition of »Strophes« (2003), in which the architectonic features of a high-tech factory influenced various parameters of the work such as the production of sounds, Marios Joannou Elia developed the concept of polymediality. This involved two dimensions: the work-immanent compositional dimension and polymediality in the process of staging.

Frederik Knop

Retrospektiven

Die letzten Kompositionen György Ligetis († 2006) finden bislang weder in der musikwissenschaftlichen Forschung noch in der internationalen Aufführungspraxis nennenswerte Beachtung.

Anja Göbel

»Die Toteninsel« in der Musik. Toteninselvertonungen nach Arnold Böcklins gleichnamigem Gemälde

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Als Komplement zu Johann Jakob Engels Aufsatz »Über die musikalische Malerei« exponiert die vorliegende Abhandlung die Frage nach dem ›Malerischen in der Musik‹ am Beispiel der Toteninselvertonungen nach Arnold Böcklins gleichnamigem Gemälde aus dem Jahre 1880.

Simeon Thompson

»… um später einmal mit Kopfschütteln […] gelesen zu werden«? Händels Judas Maccabaeus in der Textbearbeitung von Hermann Burte

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Herman Burtes Bearbeitung von Händels »Judas Maccabaeus« wurde breit rezipiert, was ihr zu einer Wirkungsgeschichte verholfen hat, die sie innerhalb Deutschlands so nie genossen hat. Auf den ersten Blick scheint ein Missverhältnis zu bestehen zwischen dem Status von Burtes Bearbeitung in NS-Deutschland und der Hartnäckigkeit, mit welcher der Text in der Literatur zum Themenkomplex »Musik und Nationalsozialismus« als Beispiel einer offiziellen Kulturpolitik zitiert wird. Und doch ist das Werk beispielhaft, wenn man es allerdings nicht als typisch, sondern vielmehr als symptomatisch versteht. …

Angela Lohri

Kombinationstöne und Tartinis »terzo suono«

1714 entdeckt der italienische Geiger und Komponist Giuseppe Tartini, dass beim Spielen von Zweiklängen auf seiner Geige ein dritter Ton (»terzo suono«) erklingt. Tartinis Untersuchungen bringen die Bedeutung dieses akustischen Phänomens in der Musiktheorie und Harmonielehre, der Instrumentalpraxis und insbesondere für die Intonation zum Ausdruck. Angela Lohri zeigt mit ihrer Studie, wie Tartinis »terzo suono« im Lichte des damaligen und heutigen Forschungsstands verstanden werden kann.

Yoko Maruyama

Beethoven und seine Zeitgenossen: eigene Kreativität versus kompositorische Anregungen

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Beethoven als ein Originalgenie zu betrachten, hat in der Forschungsgeschichte eine lange Tradition. Die bisherige Tendenz der Beethoven-Forschung, hauptsächlich seinen Personalstil zu untersuchen und diesen nur selten mit denjenigen anderer Komponisten zu vergleichen, liegt wohl dieser Auffassung zugrunde. Der vorliegende Beitrag wird am Beispiel von Paul Wranitzky die kompositorischen Beziehungen zwischen Beethoven und seinen Zeitgenossen nachweisen und damit ein erneutes kritisches Überdenken des ideologischen Denkschemas der Wiener Trias anregen …

Juliane Pöche

»Tausend himmlische Singer« und der ›rote Faden der Verurteilung‹. Instrumentale und Besetzungs-Konzeption in den Passionen Thomas Selles

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Thomas Selle, der 1641 das Amt des Johanneumskantors in Hamburg und damit das zentrale Amt im norddeutschen Musikleben antrat, ist mit seinen rund 340 überlieferten Werken eine bedeutende Figur in der Musikgeschichte des 17. Jahrhunderts. Erkennbar ist dies auch und ganz besonders in seinen Beiträgen zur Geschichte der Passionsvertonung …

Birgit Johanna Wertenson

Wie geht es eigentlich Eurydike? Eine Mythologie auf Spurensuche: Zu Iris ter Schiphorsts Kammeroper »Euridice« (2002)

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Am 20. September 2002 fanden im Rahmen eines dreiteiligen Orpheus-Projekts des Bielefelder Theaters musikalisch-szenische Neuinterpretationen des Orpheusmythos statt. Der mythischen Figur sollte unter dem Motto der Erinnerungstopographie mit drei Werkaufträgen begegnet werden. Die Komponistin Iris ter Schiphorst verbannt Orpheus aus ihrem Werk und geht auf Spurensuche nach dem weiblichen Part des Mythos …

Adrian Kuhl

Vom Vaudeville zum Spektakel. Die Finalfassungen von Carl David Stegmanns »Der Kaufmann von Smyrna«

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Der »Kaufmann von Smyrna, Singspiel in I Aufzug mit Musik von Stegmann, das Final ist neu komponirt und schön.« – Diese kurze Notiz erschien 1795 in einer Repertoireliste des Hamburger Theaters im Mannheimer Theater Kalender. Bemerkenswert an der Notiz ist allerdings weniger, dass das 1773 in Königsberg uraufgeführte Singspiel auch in Hamburg auf die Bühne kam, sondern dass das Singspiel mit einem neu komponierten Finale gespielt wurde …

Desiree Mayer

Beethoven als Vorbild: Das Ostinato als Höhepunktgestaltung in Anton Bruckners Symphonien

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Wie funktionieren Steigerungspassagen in Symphonien? Wie kann ein Komponist unterschiedliche formale Teile gliedern und sie sinnvoll aneinander knüpfen? Eine mögliche Antwort lautet: mittels eines Ostinatos. Ein Ostinato kann im symphonischen Satz auf vielfältige Weise eingesetzt werden …