Alte Musik

Junko Sonoda, Minoru Tsuzaki

Theologische Bedeutungsebenen in der Motette »Herr, wenn ich nur dich habe« (SWV 280) von Heinrich Schütz: Eine Analyse anhand des Auditory Image Model

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Was man hört, beinhaltet Eigenschaften der Musik, wie den Unterschied der Tonfarbe zwischen den Instrumenten und Vokalstimmen oder der Wortklänge, die nicht im Notationssystem fixiert werden (können). Um diese akustischen Informationen zu berücksichtigen, wird anhand von Heinrich Schütz' Motette »Herr, wenn ich nur dich habe« als Analysemethode die Akustikanalyse anhand des Gehörmodells eingeführt. Die hier vorgestellte Analyse durch das Gehörmodell ist der erste Versuch in der historischen Musikforschung.

Angela Lohri

Kombinationstöne und Tartinis »terzo suono«

1714 entdeckt der italienische Geiger und Komponist Giuseppe Tartini, dass beim Spielen von Zweiklängen auf seiner Geige ein dritter Ton (»terzo suono«) erklingt. Tartinis Untersuchungen bringen die Bedeutung dieses akustischen Phänomens in der Musiktheorie und Harmonielehre, der Instrumentalpraxis und insbesondere für die Intonation zum Ausdruck. Angela Lohri zeigt mit ihrer Studie, wie Tartinis »terzo suono« im Lichte des damaligen und heutigen Forschungsstands verstanden werden kann.

Marlen Seidel

Mehrstimmige Musik des deutschen Sprachbereichs aus dem Spätmittelalter im Kontext: Zur Einordnung der Quellen

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Dass die mehrstimmige Musik im deutschsprachigen Raum laut überlieferter Handschriften eine andere Entwicklung genommen hat, als das bei der Mehrstimmigkeit des französischen und später frankoflämischen Repertoires der Fall war, ist hinreichend bekannt …

Andreas Pfisterer

Zu den Anfängen der Discantus-Notation im »Magnus Liber Organi«

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Modalrhythmus und Modalnotation gehören seit langem zu den zentralen Streitgegenständen der mittelalterlichen Musikgeschichte. Nachdem man sich inzwischen weitgehend von der Vorstellung verabschiedet hat, alle Musik des 12. und 13. Jahrhunderts müsse in einem taktartig organisierten Rhythmus abgelaufen sein, stellt sich die Frage nach der Entstehung dieses zukunftsträchtigen rationalen Rhythmussystems schärfer als zuvor …

Juliane Pöche

»Tausend himmlische Singer« und der ›rote Faden der Verurteilung‹. Instrumentale und Besetzungs-Konzeption in den Passionen Thomas Selles

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Thomas Selle, der 1641 das Amt des Johanneumskantors in Hamburg und damit das zentrale Amt im norddeutschen Musikleben antrat, ist mit seinen rund 340 überlieferten Werken eine bedeutende Figur in der Musikgeschichte des 17. Jahrhunderts. Erkennbar ist dies auch und ganz besonders in seinen Beiträgen zur Geschichte der Passionsvertonung …

Max Haas

Schrift als Macht

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Das Thema meines kurzen Beitrags ist zweifach angelegt. Es bezieht sich erstens auf eine übliche Auslegeordnung im Fach Musikwissenschaft, und zwar auf den Umstand, dass Musikgeschichte sich mit Notiertem beschäftigt, und das so ausschließlich, dass Übersichtsdarstellungen der Musikgeschichte in der Regel mit den Neumen und mit Schriften im Gefolge dieser Neumen beginnen …

Jochen Kaiser

Die Macht der Melodie – oder: Die Beziehung zwischen Text und Melodie musikwissenschaftlich und empirisch untersucht

Der Artikel besteht aus drei Abschnitten: (1) aus einem historischen Blick auf das Kirchenlied »Wie soll ich dich empfangen« von Paul Gerhardt; (2) aus der Auswertung einer empirisch-experimentellen Onlinestudie zu der Bewertung der Melodien von Johann Crüger, Hans Leo Hassler und Johann Georg Ebeling; (3) aus praktischen Hinweisen für das Singen des Liedtextes

Concerto Köln

Am Scheideweg? – Gesprächsreihe zu Perspektiven der Alte-Musik-Bewegung

Teil 3: Alte Musik als Protest – Abgrenzung und kreatives Potenzial

Seit ihren Anfängen im 19. Jahrhundert steht die »Historische Aufführungspraxis« im Spannungsfeld von Wiederentdeckung und Protest. War sie mit ihren Ideen und Methoden lange Zeit ein Außenseiter im klassischen Musikleben, ist sie heute im Kulturleben akzeptiert. Was bedeutet das für ihre Zukunft? – Teil 3

Felix Gabriel Steiner

Heinrich Christoph Kochs Versuch einer Anleitung zur Composition im Spiegel der zeitgenössischen Kompositionslehren

Innerhalb der Forschung zur Musikgeschichte der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gilt es inzwischen als selbstverständlich, dass Heinrich Christoph Koch zu den herausragenden Musiktheoretikern der Zeit zählt. Eine Auseinandersetzung mit seiner Kompositionslehre ist für das analytische Verständnis der mit dem Begriff des »klassischen Stils« charakterisierten Musik dieser Epoche unerlässlich. Dieses Buch beschäftigt sich mit Kochs großer theoretischen Schrift …

Concerto Köln

Am Scheideweg? – Gesprächsreihe zu Perspektiven der Alte-Musik-Bewegung

Teil 2: Alte Musik und ihre Unterstützer – Rundfunk und Plattenmarkt

Seit ihren Anfängen im 19. Jahrhundert steht die »Historische Aufführungspraxis« im Spannungsfeld von Wiederentdeckung und Protest. War sie mit ihren Ideen und Methoden lange Zeit ein Außenseiter im klassischen Musikleben, ist sie heute im Kulturleben akzeptiert. Was bedeutet das für ihre Zukunft? – Teil 2