Der Begriff der Lebenswelt, wie er in dem Zitat von Jürgen Habermas umrissen wird, ermöglicht es neben der Verortung von Individuen in ihren sozialen, regionalen, zeitlichen und materiellen Kontexten auch, ihr Verhaftetsein in kommunikativen Zusammenhängen und Prozessen zu schildern. Über ein Beschreiben dieser Individuen und ihrer kommunikativen Handlungen ist es daher im Umkehrschluss möglich, Rückschlüsse auf ihre jeweiligen Lebenswelten zu ziehen. Jeder Einzelne ist Teil eines Abstraktums, das zum einen von der Erfahrungsseite her über die Idee des Transzendentalen und zum anderen über den gegenseitigen Austausch – also über kommunikative Netzwerke – betrachtet werden kann. Mitgedacht ist dabei ferner die seit Edmund Husserl damit verbundene Dimension des »implizite[n] Wissen[s], auf dessen fraglose Geltung die Handelnden sich im Handeln stützen müssen« und die oft nur indirekt zum Ausdruck kommt. …
Format · Aufsatz
URN · urn:nbn:de:101:1-201609063249
Publikationsort · Schott Campus, Mainz 2016
Zitation · Acquavella-Rauch, Stefanie: »›Öffentliches Privates‹: Intelligenzblätter als Zugangsmöglichkeiten zu unbekannten musikalischen Lebenswelten im 18. Jahrhundert«, in: Beitragsarchiv zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«, hrsg. von Wolfgang Auhagen und Wolfgang Hirschmann [https://schott-campus.com/gfm-jahrestagung-2015], Mainz 2016 [Schott Campus, urn:nbn:de:101:1-201609063249].
Das Beitragsarchiv fasst Referate und Posterpräsentationen der Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung 2015 in Halle/Saale zusammen, bietet einen guten Überblick über derzeit in der Musikwissenschaft verhandelte Themen und zeigt Wege für eine intra-interdisziplinäre Zusammenarbeit auf. Es spiegelt hiermit das der Tagung zugrundeliegende Konzept »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog« wider.
→ Beitragsarchiv zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015