Das 17. Jahrhundert stellt bis heute lediglich ein Randgebiet der musikwissenschaftlichen Forschung dar. So findet auch die italienische Oper jener Tage nach wie vor nur punktuell Eingang in die theoretischen wie praktischen Auseinandersetzungen, trotzdem sie das Fundament einer Gattung bildet, deren noch immer andauernde Popularität im seicento ihren Ursprung nahm. Gerade die Arie als ihr musikalisches Zentrum trat hier ihren Siegeszug bis in die Nummernopern des 19. Jahrhunderts an, doch ist meine im Wintersemester 2015/16 an der Ludwig-Maximilians-Universität München angenommene Dissertation zur Entwicklung der italienischen Opernarie im 17. Jahrhundert bislang die einzige umfassende Untersuchung ihrer Frühgeschichte. Der vorliegende Beitrag präsentiert in diesem Zusammenhang zentrale Ergebnisse der Arbeit. Dabei wird mit Anzahl und Stellenwert der Arien, dem Aufbau und Inhalt ihrer Texte sowie der musikalischen Form und Stilgebung systematisch die Entwicklung der wichtigsten Parameter abgehandelt, um den Weg der italienischen Opernarie von den Anfängen der Gattung in Florenz und Mantua um 1600 über ihre Fortsetzung und erste Blüte im Rom der 1620er- und 1630er-Jahre bis zur Konsolidierung der Oper in Venedig am Beispiel von Francesco Cavalli und der folgenden Generation um Giovanni Legrenzi, Antonio Sartorio, Carlo Pallavicino und Domenico Freschi bis in die 1680er-Jahre nachzuvollziehen.
Format · Aufsatz
URN · urn:nbn:de:101:1-201612071677
Publikationsort · Schott Campus, Mainz 2016
Zitation · Denzer, Alexandra: »Die Entwicklung der italienischen Opernarie im 17. Jahrhundert«, in: Beitragsarchiv zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«, hrsg. von Wolfgang Auhagen und Wolfgang Hirschmann [https://schott-campus.com/gfm-jahrestagung-2015], Mainz 2016 [Schott Campus, urn:nbn:de:101:1-201612071677].
Das Beitragsarchiv fasst Referate und Posterpräsentationen der Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung 2015 in Halle/Saale zusammen, bietet einen guten Überblick über derzeit in der Musikwissenschaft verhandelte Themen und zeigt Wege für eine intra-interdisziplinäre Zusammenarbeit auf. Es spiegelt hiermit das der Tagung zugrundeliegende Konzept »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog« wider.
→ Beitragsarchiv zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015