Das musikwissenschaftliche Forschungsfeld, das mit den Labels »Musik und Politik«, »politische Musik« oder »politisch engagierte Musik« bezeichnet wird, konstituierte sich um 1970, nach dem Höhepunkt der Studenten- und Protestbewegungen Ende der 1960er Jahre. Der Terminus »politische Musik« oder »politisch engagierte Musik« artikulierte dabei die Vorstellung, dass bestimmte musikalische Stilistiken oder Genres – eben diejenigen, die als »politische« oder »politisch engagierte Musik« bezeichnet wurden – mehr als andere dazu geeignet seien, politische Positionen »zum Ausdruck« zu bringen oder ihnen zur Durchsetzung zu verhelfen und auf diese Weise – quasi als Ergänzung zu herkömmlichen politischen Praktiken wie substantiellen politischen Debatten, Demonstrationen, Abstimmungen, Staatsverträgen, diktatorischen Befehlen oder Gebietsannexionen – politisch Einfluss zu nehmen. …
Format · Aufsatz
URN · urn:nbn:de:101:1-20160905626
Publikationsort · Schott Campus, Mainz 2016
Zitation · Kutschke, Beate: »Wann und warum ist Musik Ideologem? Vier Thesen aus semiotischer Perspektive«, in: Beitragsarchiv zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«, hrsg. von Wolfgang Auhagen und Wolfgang Hirschmann [https://schott-campus.com/gfm-jahrestagung-2015], Mainz 2016 [Schott Campus, urn:nbn:de:101:1-20160905626].
Das Beitragsarchiv fasst Referate und Posterpräsentationen der Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung 2015 in Halle/Saale zusammen, bietet einen guten Überblick über derzeit in der Musikwissenschaft verhandelte Themen und zeigt Wege für eine intra-interdisziplinäre Zusammenarbeit auf. Es spiegelt hiermit das der Tagung zugrundeliegende Konzept »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog« wider.
→ Beitragsarchiv zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015