Natalia Nowack

Soziologisches Paradigma in russischsprachiger Musikwissenschaft. Das erste Drittel des 20. Jahrhunderts


Die Beschaffenheit des Fachs »Musiksoziologie« im frühen 20. Jahrhundert ist bislang nur einseitig erforscht worden. Berücksichtigt wurden vor allem Ansätze west-europäischer Autoren, andere Konzepte wurden vernachlässigt. Die jüngste Analyse russischsprachiger Quellen zeigt, dass es in den 1920er-Jahren in Russland zu einer enormen Entwicklung musiksoziologischer Denkweise kam, die die Geschichte der Musiksoziologie im neuen Lichte erscheinen lässt. Es kann gezeigt werden, dass es im zaristischen Russland bereits eine musiksoziologische Vorgeschichte gab, die sich seit ca. 1916 vor allem über Boleslaw Jaworskis Musikphilosophie intensiv ausbreitete. Im nachrevolutionären Russland entwickelten sich daraus zahlreiche musiksoziologische Ansätze wie die der Rezeptionstheorie oder der Musikökonomie. Vor ihrem Hintergrund kann man von einer überregionalen musiksoziologischen Denkweise des frühen 20. Jahrhunderts sprechen.

Format · Aufsatz

URN · urn:nbn:de:101:1-201508112401

Publikationsort · Schott Campus, Mainz 2015

Zitation · Nowack, Natalia: »Soziologisches Paradigma in russischsprachiger Musikwissenschaft. Das erste Drittel des 20. Jahrhunderts«, Mainz 2015 [Schott Campus, urn:nbn:de:101:1-201508112401].