»Es herrscht heute – auf dem Gebiet des Schöpferischen wie auf dem des Kritisch-Analytischen – vielfach die Tendenz, ein künstlerisch-kulturelles Phänomen nicht in seinen geschichtlichen Zusammenhang einzufügen: es also nicht in Beziehung zu seinen Ursprüngen und zu den Elementen, aus denen es sich gebildet hat, betrachten zu wollen, nicht in Beziehung zu seiner Zugehörigkeit und Wirksamkeit im aktuellen Dasein, nicht in Beziehung zu den ihm innewohnenden Möglichkeiten, in die Zukunft zu strahlen, sondern ausschließlich um seiner selbst willen, in sich selbst und nur in Beziehung zu jenem bestimmten Moment, in dem es sich manifestiert. Man lehnt nicht nur jede Einordnung in die Geschichte, sondern man lehnt unmittelbar die Geschichte selbst ab, mitsamt ihrem evolutiven und konstruktiven Prozess.«

Format · Aufsatz

URN · urn:nbn:de:101:1-201505192680

Publikationsort · Melos 3 (1960), S. 69–75

Zitation · Nono, Luigi: »Gitterstäbe am Himmel der Freiheit«, in: Melos 3 (1960), S. 69–75 [Schott Campus, urn:nbn:de:101:1-201505192680].