Herbert Eimert

Der Sinus-Ton


»Der einfachste Ton, den das Ohr kennt, ist ein Ton von sinusförmigem Schwingungsverlauf, der sogenannte Sinuston. In der Akustik von jeher bekannt, ist der Sinuston für die Musikpraxis bisher ohne Bedeutung gewesen; selbst als akustischer Begriff ist er dem Musiker kaum geläufig. Er wird grafisch durch eine einfache, gleichförmige Wellenlinie dargestellt, für welche die Physiker gern die praktischere Cosinusfunktion benutzen, und entsprechend dem physikalischen Bild hat er keine Oberschwingungen und demnach auch keinen besonderen Klangcharakter. Er erscheint als eine letzte materiale Gegebenheit von wissenschaftlichem Interesse, als ein reines Element, das zwar akustisch vorhanden ist, aber den Bereich gestalteter Musik nichts angeht. Und warum sollte der Musiker sich mit Akustik abgeben?«

Format · Aufsatz

URN · urn:nbn:de:101:1-201505192508

Publikationsort · Melos 6 (1954), S. 168–172

Zitation · Eimert, Herbert: »Der Sinus-Ton«, in: Melos 6 (1954), S. 168–172 [Schott Campus, urn:nbn:de:101:1-201505192508].