Musikanalyse

Birgit Johanna Wertenson

Wie geht es eigentlich Eurydike? Eine Mythologie auf Spurensuche: Zu Iris ter Schiphorsts Kammeroper »Euridice« (2002)

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Am 20. September 2002 fanden im Rahmen eines dreiteiligen Orpheus-Projekts des Bielefelder Theaters musikalisch-szenische Neuinterpretationen des Orpheusmythos statt. Der mythischen Figur sollte unter dem Motto der Erinnerungstopographie mit drei Werkaufträgen begegnet werden. Die Komponistin Iris ter Schiphorst verbannt Orpheus aus ihrem Werk und geht auf Spurensuche nach dem weiblichen Part des Mythos …

Adrian Kuhl

Vom Vaudeville zum Spektakel. Die Finalfassungen von Carl David Stegmanns »Der Kaufmann von Smyrna«

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Der »Kaufmann von Smyrna, Singspiel in I Aufzug mit Musik von Stegmann, das Final ist neu komponirt und schön.« – Diese kurze Notiz erschien 1795 in einer Repertoireliste des Hamburger Theaters im Mannheimer Theater Kalender. Bemerkenswert an der Notiz ist allerdings weniger, dass das 1773 in Königsberg uraufgeführte Singspiel auch in Hamburg auf die Bühne kam, sondern dass das Singspiel mit einem neu komponierten Finale gespielt wurde …

Desiree Mayer

Beethoven als Vorbild: Das Ostinato als Höhepunktgestaltung in Anton Bruckners Symphonien

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Wie funktionieren Steigerungspassagen in Symphonien? Wie kann ein Komponist unterschiedliche formale Teile gliedern und sie sinnvoll aneinander knüpfen? Eine mögliche Antwort lautet: mittels eines Ostinatos. Ein Ostinato kann im symphonischen Satz auf vielfältige Weise eingesetzt werden …

Hanna Zühlke

Verfahren der Versvertonung in Klopstock-Liedern des 18. und frühen 19. Jahrhunderts

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Im Folgenden soll anhand einer kleinen Auswahl aus dem überlieferten Bestand exemplarisch den kompositorischen Strategien und Techniken nachgegangen werden, die Klopstocks ungewöhnliche Vorlagen in der Liedkomposition des 18. und frühen 19. Jahrhunderts provozierten …

Minari Bochmann

Die Dodekaphonie als antifaschistischer Widerstand? Eine kritische Betrachtung der Kulturpolitik des italienischen Faschismus

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

In Italien wurde die Dodekaphonie erst in der Zeit des Faschismus bekannt und stieß auf ausdrückliche Ablehnung, die vor allem vom traditionellen Musikestablishment ausging. Für den Staat jedoch erhielt sie eine zentrale Funktion, als Italien nach der Unterzeichnung des Kulturabkommens mit Deutschland gegenüber seinem »Achsenpartner« kulturpolitische Eigenständigkeit und Unabhängigkeit beweisen wollte. Die Uraufführung von Luigi Dallapiccolas Canti di prigionia (1938–1941) am 11. Dezember 1941 und die italienische Erstaufführung von Alban Bergs Wozzeck am 3. November 1942 sind nur die Spitze eines Eisbergs vieler Ereignisse …

Benedikt Schubert

Ars combinatoria und Affekt. Überlegungen zu der Kantate »Wer weiß, wie nahe mir mein Ende« (BWV 27)

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Die Kantate BWV 27 wurde von Johann Sebastian Bach erstmals am 6. Oktober 1726 in Leipzig aufgeführt und ist eine Kantate zum 16. Sonntag nach Trinitatis. An diesem Sonntag im Kirchenjahr wurde das Evangelium der Wiederauferweckung des Jünglings zu Nain (Lk 7,11–17) verlesen. Alle Kantaten, welche Bach zu diesem Sonntag vertonte (BWV 8, 27, 95, 161), thematisieren den Umgang des Christen mit seinem zeitlichen Ende …

Axel Fischer, Matthias Kornemann

Ideologie und Kunstanspruch – Wandlungspotenziale literarischer Motive in der Zelterschen Liedertafel

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Die folgende Dokumentation soll einen ersten Überblick über die Gestalt des Liedrepertoires geben, das sich die Zeltersche Liedertafel zwischen 1809 und 1945 schuf – ein Korpus von immerhin 507 Gesängen. Dabei soll sich die Betrachtung allmählich auf die vertonten Texte verengen …

Anna Magdalena Bredenbach

Musikalische Analyse und ihre Figuren im historiographischen Kontext

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Musikgeschichte erzählt nicht nur von vergangenen Ereignissen, von historischen Daten und Fakten, sondern auch von musikalischen Phänomenen, die, zumindest teilweise, auch in der Gegenwart noch präsent sind. Dadurch wird Musikgeschichte zu einer hybriden Textart, die – wie es Carl Dahlhaus auf den Punkt gebracht hat – zugleich Dokumente der Vergangenheit und ästhetische Ereignisse der Gegenwart behandelt …

Konstantin Voigt

Arnold Schönbergs George-Lieder op. 15 und die »Prosa-Auflösung der Verse«

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

Textvertonungen haben am Übergang zur freien Atonalität bekanntlich eine entscheidende Rolle gespielt. Insbesondere die fein ziselierte Verskunst Stefan Georges stand um 1908 im Zentrum des Schaffens Arnold Schönbergs und Anton Weberns, die mit ihren George-Vertonungen den entscheidenden Schritt ins atonale Neuland vollzogen …

Christof Weiß, Rainer Kleinertz, Meinard Müller

Möglichkeiten der computergestützten Erkennung und Visualisierung harmonischer Strukturen – eine Fallstudie zu Richard Wagners »Die Walküre«

Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 – »Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog«

In diesem Artikel versuchen wir anhand eines konkreten Beispiels zu skizzieren, inwiefern informatische Methoden gewinnbringend im Bereich der Musikwissenschaft eingesetzt werden können und inwiefern umgekehrt musikwissenschaftliche Fragestellungen zu neuen Herausforderungen in der Informatik führen.