Marios Joannou Elia

Zeitgenössische Musik im Kontext von Polyästhetik und Polymedialität


Die gegenwärtige Situation fachübergreifenden Komponierens und die Suche nach »neuen« Musiktheaterkonzepten, die an die Grenzbereiche des Musiktheaters vorstoßen, bilden den Ausgangspunkt des vorliegenden Aufsatzes. Die Frage ist, wie die Musikästhetik von zeitgenössischen Kompositionen in einem polymedialen Kontext zu betrachten ist. Damit sind intermedial funktionierende Werke gemeint wie die Oper in vier Akten Die Soldaten von Bernd Alois Zimmermann (1958–60) oder die »szenische Illusion in einem Aufzug« Die Erschöpfung der Welt von Mauricio Kagel (1976–78). Bemerkenswert ist, dass der Komponist hier die Verantwortung einer festgelegten polymedialen Komposition übernimmt. Anhand von komponierten Vorlagen, üblicherweise einer Partitur, ist über den Aspekt der zusammenhängenden Interaktion im »Repertoire« der Stücke, das Musik und außermusikalische Elemente zusammenbringt, nachzudenken. Exemplarisch werden dazu Werke des 20. und Anfang 21. Jahrhunderts einbezogen, um darzustellen, wie die Erweiterung des kompositorischen »Repertoires« zustande kommt. Die Hauptthese des Aufsatzes ist, dass polymedialen Werken eine »zusammengesetzte« Musikästhetik zugrunde liegt. Die polymediale Darstellungsform der Musik ist vom Komponisten konzipiert und zu einem zusammengesetzten Ganzen strukturiert. …

Format · Aufsatz

URN · urn:nbn:de:101:1-201609303630

Publikationsort · Schott Campus, Mainz 2016

Zitation · Elia, Marios Joannou: »Zeitgenössische Musik im Kontext von Polyästhetik und Polymedialität«, Mainz 2016 [Schott Campus, urn:nbn:de:101:1-201609303630].


Über den Autor · Marios Joannou Elia studierte Komposition bei Adriana Hölszky am Salzburger Mozarteum und Musikwissenschaft bei Dieter Torkewitz an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Promotion an der University of Southampton (2010). Über 70 Kompositionen, darunter die Oper Die Jagd (Staatsoper Stuttgart, 2008) und die großbesetzen Open-Air Konzerte Autosymphonic (2010–11) und Ulmer Oratorium (2013–14). Renommierte Auszeichnungen, darunter die Lutoslawski- und Serocki-Preise in Warschau, den Edison Denisov-Preis in Moskau, den BMW-Preis der Musica Viva in München und FAMABs Gold Apple für die beste innovative Kulturveranstaltung Deutschlands (2012). Dozent an diversen Universitäten, u. a. in Salzburg, Leipzig und Seoul. Künstlerischer Leiter u. a. der Europäischen Kulturhauptstadt Zyperns. Zahlreiche Veröffentlichungen, z. B. über sein Konzept der Polymedialität.